Die Geschichte des Backens

Wie die Sonne und ein Stein das Backen beeinflussten

Unverzichtbare Lebensmittel in unserem Leben gibt es einige, aber besonders wichtig sind Backwaren, wie Brot und Kuchen. Stellen Sie sich bitte einmal die Frage, was wäre wenn sie nicht zum Frühstück frische Backwaren hätten? Was würden sie denn in diesem Fall zum Frühstück hernehmen?

Das ist eine gute Frage, wir kennen es nicht anders, als jeden Morgen zum Bäcker um die Ecke zu gehen. Dort kaufen wir für unser tägliches Frühstück ein oder wir nehmen die Backwaren her, die noch im Haushalt vorhanden sind. Das kann über den ganzen Tag weitergeführt werden. Nachmittags schnell ein Hörnchen oder ein Stück Kuchen. Wir lassen uns durch den Duft der frischgebackenen Waren verleiten und greifen immer wieder zu. Haben Sie sich einmal gefragt, wie es zum „Backen“ kam?

Glücksfall aus der „Mittelsteinzeit“

In der Mittelsteinzeit ungefähr 8000 v.Chr. wurde durch die damaligen Bewohner Getreide angebaut. Am Anfang haben sie die frisch geernteten Körner roh zu sich genommen. Mit der Zeit sind sie auf die Idee gekommen, die Getreidekörner mit Steinen zu zerhacken und mit Wasser zu mischen. Durch das Mischen entstand eine breiartige Masse die als Vorbote des Brotteiges galt. Es wird vermutet, das ca. 2000 Jahre später dieser angerührte Brei zufällig in der Sonne auf einem Stein lag und hart wurde. In vielen Geschichtsbüchern wird der „erste Backvorgang“ so beschrieben. In Griechenland und Ägypten konnten bei Ausgrabungen Beweise gesammelt werden. Diese lassen darauf schließen, dass etwa 5000 v.Chr. die ersten Fladenbrote so gebacken worden sind.

Ohne Sonne kein Brot!

Mit diesem Sprichwort hätten die alten Ägypter bereits etwas anfangen können. Wollten sie backen, musste unbedingt die Sonne scheinen. Durch die Wärme der Sonne wurden die Steine erwärmt und der darauf befindliche Brotteig wurde gebacken. War die Sonne nicht da bzw. diese wärmte nicht ausreichend, konnte der Backvorgang nicht abgeschlossen werden. Als Fazit konnte man ableiten, das ohne reichlich Sonneneinstrahlung kein Brot hergestellt werden konnte. Die Geburtsstunde der ersten Öfen wird auf das Jahr 4300 v.Chr. zurückdatiert. Die Öfen von damals waren umgebaute Feuerstellen und in keinster Weise mit den heutigen zu vergleichen. Die Öfen von damals wurden bis ins Mittelalter im freien betrieben, ehe diese in die ersten Häuser gebaut wurden. Betrieben wurden die Öfen meist mit Holz, mit den Jahren kamen die Kohleöfen dazu. In der heutigen Zeit gibt es für Speisen Zubereitung Elektro- und Gasöfen, die immer effektiver sowie effizienter werden.
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Als der Brei das Gären anfing

Die Zeit verging und es wurde immer weiter an dem Teig experimentiert. Irgendwann konnte beobachtet werden, dass der Teig das Gären anfing und in die Höhe schnellte. Dieses Phänomen konnten sich die Leute nicht erklären und Licht ins dunkle brachte erst die Zeit, in der das Mikroskop erfunden wurde. Mit dieser Erfindung konnte endgültig geklärt und vor allem aufgeklärt werden, warum dieser „angerührte Brei“ aufgeht. Durch diverse Untersuchungen konnte der Bevölkerung eine vernünftige Antwort darüber gegeben werden warum der Teig sich so wölbte. Es kam heraus, dass die Stärke im Mehl durch Hefepilze zersetzt wird. Im Verlauf konnte festgestellt werden, dass durch die Entstehung von Kohlendioxid der damalige Teig aufging.

Die Geburtsstunde des Backpulvers

Wie im Absatz zuvor beschrieben hatte der Hefepilz einen bedeutsamen Nachteil. Er verbrauchte selbst viel zu viel Mehl. Gerade in den Zeiten der Mehlknappheit bzw. der Unterversorgung mit Lebensmittel war dies nicht gerade förderlich. Im Jahr 1833 entdeckte der deutsche Chemiker Justus Liebig, dass es mit anderen Stoffen ebenfalls möglich war, Backwaren aufzulockern. Er fand heraus, dass bei der Zugabe von Natron und der Hinzugabe von Weinstein-Kaliumbitartrat die Backwaren weich waren. Mit anderen Worten ausgedrückt, war es Justus Liebig, der das Backpulver erfand. Somit brach eine neue Ära für Backwaren an, die gleichzeitig mit der Geburtsstunde des Backpulvers Einklang hatte.

Wie viele Sorten Brot gibt es?

Was meinen Sie, wie viele Brotsorten gibt es bzw. kennen Sie? Nach aktuellen Medienberichten ist es fast nicht möglich eine genaue Mengenbestimmung für Brot- und Backwaren anzugeben. Bedenkt man, dass es über 400 verschiedene Brotsorten gibt möchte man gar nicht weiter denken, wie viele Backwaren es gibt. Diese Summe kommt durch die vielen regionalen Angebote zustande. Jeder Ort bzw. jede Bäckerei verkauft zwar dasselbe Produkt gibt diesem aber einen anderen Namen. Durch das ganze Zeitalter hindurchgezogen und immer noch angesagt sind die typischen Hefe- und Sauerteigbrote. Diese sind bereits 1000 n.Chr. auf den Markt gekommen und haben sich bis heute gehalten.

Wie der Zucker in und auf die Backwaren kam

Eine bedeutsame Änderung bei den gesamten Backwaren fand Anfang des 18. Jahrhundert statt. Durch neue, aufwendigere Techniken konnten die Mehlkörner kleiner gemahlen und zerkleinert werden. Dies führte dazu, dass verschiedene Mehltypen und -arten entstanden sind. Ebenfalls wurde in dieser Zeit der Biskuit- und Mürbeteig erfunden und fand ab da rasanten Zuspruch in der Bevölkerung. Eine weitere Wende bestand darin, dass Zucker billiger wurde und von nun an einen festen Bestand in den Backwaren fand. Dies war ebenfalls der Zeitpunkt, als die ersten Kuchenteilchen bzw. Torten mit Zuckerguss bezogen und so fürs Auge schmackhaft gemacht wurden.